Hüftgelenksdysplasie

Was ist HD?

Hüftgelenksdysplasie bedeutet, dass eine Fehlbildung der gelenkbildenden Strukturen der Hüfte vorliegt.
Der Oberschenkelkopf passt nicht richtig in die Hüftgelenkspfanne und sorgt somit für Reibung.
Optimal ist es, wenn Oberschenkelkopf und Hüftgelenkspfanne exakt zusammenpassen.

Welche Symptome hat HD?

Bei einer milden Form von HD fällt es dem Halter bis ins hohe Alter oft gar nicht auf, dass der Hund an HD leidet.
Durch die Reibung führt eine HD jedoch unweigerlich zu einer Arthrose.
Ist die HD stärker ausgeprägt, kann man sie an einem veränderten Gang und Schmerzreaktionen vom Hund erkennen.
Die Beweglichkeit der Gelenke ist eingeschränkt.
Auch ein Knacken oder Knirschen der betroffenen Gelenke wird häufig wahrgenommen.

Welche Folgen hat HD für Hund und Halter?

Je nach Schweregrad der Erkrankung kann man mit konservativen Behandlungsmöglichkeiten schon viel erreichen.
Belastungsanpassung, Gewichtsanpassung, Physiotherapie, Schmerz – und Entzündungshemmer und Futtermittelzusätze können einzeln oder in Kombination angewandt schon sehr viel ausmachen.
Dies bedeutet für Hund und Halter einen wöchentlichen Zeiteinsatz, Gewichtsmanagement und Kosten.
Ist die HD höhergradig ausgeprägt, kommt oft nur noch eine Operation in Frage, dort gibt es unterschiedliche Methoden.
Welche Methode die Richtige ist, hängt von einigen Faktoren, wie Alter, Ausprägung der Arthrose und Schweregrad der HD ab.
Bei einer Operation kommen hohe Kosten auf den Halter zu und für den Hund bedeutet das für einige Wochen Ruhe.

Welche Hunde müssen getestet werden?

Alle Hunde unter EWA müssen auf HD geröntgt und über eine offizielle Stelle ausgewertet werden, um eine Zuchtzulassung zu erhalten.

Wann und wie testet man auf HD?

Der Hund darf nicht jünger als 18 Monate sein.
Der Hund wird leicht sediert, da für ein aussagekräftiges Ergebnis die Muskelerschlaffung sehr wichtig ist.
Dann werden die Hinterläufe überstreckt und die Aufnahmen werden in einer vorgegebenen Position aufgenommen.
Es bietet sich an, die Röntgenaufnahmen für ED gleich mit aufzunehmen.
Sollte der Hund unter das Kriterium der Testpflicht LÜW fallen, kann man das HD Röntgenbild zur Auswertung nehmen.
Anschließend sendet der Tierarzt die Röntgenaufnahmen an einen Gutachter, der Mitglied im GRSK e.V. ist und innerhalb von ca. zwei Wochen bekommt der Halter das Testergebnis zugesandt.
Zudem besteht die Möglichkeit, HD auch über die BVA in England auszuwerten, auch dorthin muss der Tierarzt die Aufnahmen senden, die Dauer der Bearbeitung variiert dort stark.

Welche Testergebnisse gibt es?

FCI HD A1 / BVA 0-4 (keine Seite über 3) – HD frei
FCI HD A2 / BVA 5-10 (keine Seite über 6) – HD frei
FCI HD B1 / BVA 11-18 – Übergangsform
FCI HD B2 / BVA 19-25 – Übergangsform
FCI HD C / BVA 26-35 – leichtgradige HD
FCI HD D / BVA 36-50 – mittelgradige HD
FCI HD E / BVA 51-106 – hochgradige HD

Wie wird HD vererbt?

Der Erbgang von HD ist noch nicht komplett klar, aber ein erblicher Faktor ist nicht ausgeschlossen.
Deshalb muss man darauf achten, dass man ausschließlich gesunde Tiere in der Zucht einsetzt.
Bei der Welpenaufzucht muss unbedingt auf einen sicheren Untergrund geachtet werden, der unkontrolliertes Herumrutschen verhindert.
Auch die Fütterung und das Gewicht können im Wachstum eine große Rolle spielen.

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