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Embark ist nicht nur einer der umfangreichsten, sondern auch der am vielseitigsten einsetzbare DNA Tests für Hunde.
Doch gerade weil er so viele Informationen bietet, kann es schwierig sein, sich darin zurechtzufinden und alles richtig zu verstehen.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wo du die wichtigsten Informationen in deinem Embark-Profil findest und wie du sie interpretieren kannst.
Lass uns also direkt loslegen und gemeinsam mein Embark-Profil ansehen, beginnend auf der Startseite:

Auf der Startseite sehen wir eine Zusammenfassung meiner getesteten Hunde,
ihr Geburtsdatum, das Datum an dem der Embarktest aktiviert wurde, sowie den genetischen Inzuchtkoeffizienten (COI).
Wenn du nur einen Hund getestet hast, wirst du direkt auf die Seite deines Hundes geleitet und diese Vorschau wird dir nicht angezeigt.
Wir wollen uns Dalion gemeinsam anschauen und klicken auf „View Summary“:

Auf dieser Seite werden die Rassen aufgelistet, die Embark in Dalion erkannt hat.
Bei ihm sind das 50,9% Siberian Husky, 41,7% Tschechoslowakischer Wolfhund und 7,4% Grauwolf.
Manchmal erscheint bei einem Hund auch „Unresolved“ (unschlüssig) als Teil des Ergebnisses.
Das passiert vor allem, wenn der Anteil der Rassen so gering ist, dass Embark sie nicht mehr eindeutig identifizieren kann.
Es ist wichtig zu wissen, dass Embark nicht zwischen den verschiedenen Wolfsunterarten unterscheidet und alle unter dem Begriff Grauwolf zusammenfasst.
Da Tschechoslowakische Wolfhunde typischerweise zu etwa 25% Wolf und zu 75% Schäferhund sind, kannst du Dalions gesamten Wolfsanteil berechnen.
Addiere dazu 25% seines Anteils am Tschechoslowakischen Wolfhund zu seinem Grauwolfanteil, was einen Gesamt-Wolfanteil von 18% ergibt.
Alternativ kannst du auch eine Email an Embark schicken, um den Wolfsanteil zu erfragen.
Weiter unten finden wir die Gesundheitszusammenfassung:

Dalion wurde durch Embark auf 247 Gesundheitsrisiken getestet.
246 davon sind unbedenklich, eins sollte beachtet werden:
Dalion ist Träger einer verringerten ALT-Aktivität.

Im unteren Bereich der Zusammenfassung hast du verschiedene Optionen, um das Ergebnis zu speichern, zu teilen oder zu drucken.
Für die Zuchtzulassung über die EWA ist der Full Report besonders wichtig, da dieser bei der Beantragung als PDF eingereicht werden muss.
Im Full Report findest du detaillierte Informationen zur Rasseaufteilung, den Gesundheitsuntersuchungen, dem Inzuchtkoeffizienten und der genetischen Diversität.
Als nächstes werfen wir einen Blick auf den Reiter „Health“:

Auf dieser Seite wirst du direkt informiert, wenn dein Hund Träger oder betroffen von einer der Krankheiten ist, auf die Embark testet, und was das für euch bedeutet.
Nando im Beispiel ist Träger von DM.
Zusätzlich findest du eine Übersicht aller Krankheiten, die für die Rassen in deinem Hund relevant sind. Beachte jedoch, dass Embark bei Weitem nicht alle Krankheiten testet, die für die Zucht von Bedeutung sein könnten.
Über alle relevanten Krankheiten und wo und wie sie getestet werden, kannst du in unserem
Krankheiten-Glossar mehr erfahren.
Weiter unten finden sich noch die Zuchttools:

Auch hier kannst du den Inzuchtkoeffizienten deines Hundes einsehen.
Falls du einen Züchteraccount hast, findest du hier noch zusätzliche Infos zur genetischen Diversität deines Hundes.
Ohne Züchteraccount findest du diese Informationen im Full-Report ganz unten.
Nun klicken wir auf den Button „Genetic Diversity“:

Hier siehst du die genetische Diversität des getesteten Hundes.
Embark vergleicht dabei eine bestimmte Region in den elterlichen Haplotypen des Hundes – den „Haupthistokompatibilitäts-Komplex“ (HLA-Komplex).
Dieser ist wichtig für die Immunreaktion und wird mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht.
Die Diversität beschreibt, wie unterschiedlich die Haplotypen in dieser Region von beiden Eltern sind.
Eine hohe Diversität bedeutet unterschiedliche Haplotypen, während eine geringe Diversität ähnlich, aber nicht identisch ist.
Fehlt die Diversität ganz, hat der Hund identische Haplotypen von beiden Eltern geerbt.
Hunde mit geringer oder keiner Diversität gelten als immunologisch weniger divers und könnten anfälliger für Erkrankungen sein.
Aktuelle Forschungen deuten darauf hin, dass eine hohe Diversität möglicherweise wichtig ist, damit das Immunsystem des Hundes effektiv auf verschiedene Viren und Bakterien reagieren kann.
Allerdings ist die Forschung hierzu noch in einem frühen Stadium.
Nun gehen wir zurück und sehen uns den nächsten Reiter „Breed & Ancestry“ an:

Auf dieser Seite gibt es nochmal die Übersicht über die Rassen und zu jeder Rasse eine kurze Beschreibung.
Für detaillierte Informationen über die Rassen, die bei Wolfhunden und Wolfalikes besonders häufig vorkommen, kannst du hier mehr lesen: Wolfdogs & Wolfalikes
Die zuvor erwähnten Haplotypen findest du unter „Ancestry“ im Detail:

Hier sehen wir die genetische Herkunft von Dalion.
Oben auf der Seite siehst du den mütterlichen Haplotyp, der Auskunft darüber gibt, woher die Vorfahren der Mutterhündin ursprünglich stammen.
Bei Dalion können wir erkennen, dass der mütterliche Haplotyp „A29a“ typisch für Siberian Huskies ist. Das wird bestätigt, da Dalions Mutter tatsächlich ein reinrassiger Husky ist.
Über Dalions Vater erfahren wir mehr bei „Paternal Haplotype“:

Hier siehst du die väterliche Linie.
Da diese ausschließlich über den Vater vererbt werden kann (Y-Chromosom), ist diese ist bei allen männlichen Vorfahren und Geschwistern gleich.
Dalions Brüder, Vater, Opa, Uropa usw. haben also alle den gleichen väterlichen Haplotypen.
Besonderheit hier ist, dass der väterliche Haplotyp nur bei männlichen Hunden sichtbar ist,
da Hündinnen zwei X-Chromosomen besitzen.
Der letzte Reiter befasst sich dann mit einer Vielzahl an Merkmalen:

Am Anfang der Seite sind die Fellfarben mit den Ergebnissen aufgelistet, wenn du auf „Expand all“ klickst, erhälst du zusätzliche Informationen zu dem angewählten Locus:

Hier zum Beispiel zum K-Locus, wenn du mehr über Fellfarben wissen möchtest, schau doch in unseren Farb-o-Mat.
Weiter unten findest du andere Merkmale, die sich nicht auf die Fellfarbe, sondern hauptsächlich auf die Fellstruktur beziehen:

Hier siehst du die Ergebnisse der Fellgenetik.
Für Wolfhunde und Wolfalikes ist besonders die Felllänge wichtig, da es in einigen Populationen Langhaar-Träger und auch langhaarige Hunde gibt.
Beim Saarloos Wolfhund und Tschechoslowakischem Wolfhund kommt zudem das Curly-Gen auftreten, welches ein leicht gekräuseltes Fell verursacht.
Wir scrollen ein letztes Mal zu „Other Body Features“:

Unter diesem Block solltest du besonders auf das Ergebnis der Afterkrallen (Hind Dewclaws) achten.
In einem separaten Post berichten wir über die Risiken, die mit Afterkrallen verbunden sein können.
Das war’s auch schon!
Ich hoffe, ich konnte dir einen besseren Überblick über die Vielfalt des Embark-Tests geben und einige deiner Fragen klären.