Wolfhund

Wolfhund ist ein Sammelbegriff für alle Hunde, die einen nachweisbaren Wolfsanteil haben. Dabei ist es egal, welche Wolfsunterart oder welche Hunderassen beteiligt sind. Der Großteil aller Wolfhunde sind Mischlinge, nur wenige haben eine Rassezugehörigkeit.
In den USA haben viele Wolfhunde ihren Ursprung auf Pelztierfarmen. Dort wurden Wölfe, die für die Pelzproduktion gezüchtet wurden, mit Hunden verpaart, um die Fellqualität und das Temperament der Tiere zu verbessern. Meistens wurden wolfsähnliche Hunderassen wie deutsche Schäferhunde, Siberian Huskies oder Alaskan Malamutes genutzt, aber auch heute noch kann man Rassen wie Pyrenäenberghund oder norwegischen Elchhund in DNA Tests feststellen. Mit der Zeit fanden sich auch Liebhaber für die Wolf-Hund-Mischlinge, wodurch Privathaltung und auch die Zucht für private Haltung nach und nach zur Normalität wurde.
In Europa wurden Wölfe ursprünglich vor allem in den deutschen Schäferhund eingekreuzt, um diesen auf die eine oder andere Art zu verbessern. Daraus entstanden letztendlich der Saarloos Wolfhund und der Tschechoslowakische Wolfhund.
Um die 2000er herum wurden zusätzlich erstmals mehrere Wolfhunde aus den USA nach Europa importiert und auch in Skandinavien und der UK wurden Wolfhunde beliebter, woraus unter Anderem der Tamaskan entstand.

Der Großteil der Wolfhunde in Europa und den USA sind auch heute noch Mischlinge ohne Einheitlichkeit oder Verbände. Die einzige Allgemein vertretene Regel ist eine Unterteilung in Contents, also den Wolfsanteil im Hund. Im deutschsprachigen Raum ist dieser wie folgt:

  • 1-34% Wolfsanteil = „LC“ Low Content (geringer Wolfsanteil)
  • 35-74% Wolfsanteil = „MC“ Mid Content (mittlerer Wolfsanteil)
  • 75% Wolfsanteil und mehr = „HC“ High Content (hoher Wolfsanteil)

Größe

60 – 80cm

Gewicht

25 – 50kg

Ø Wolfanteil

1-95+%

FCI Anerkennung

Nein

Charakter

Wolfhunde variieren im Temperament aufgrund der unterschiedlichen Rassezusammensetzungen von Hund zu Hund, selbst innerhalb eines Wurfes gibt es mitunter massive Unterschiede. Dementsprechend ist es wichtig, sich gut über die Abstammung eines Welpen zu informieren. Der Wolfsanteil ist ein relativ guter Indikator darüber, wie viele Wildtierverhaltensweisen, wie beispielsweise Skepsis und Unsicherheit in neuen Situationen, ein Wolfhund zeigt. Als Faustregel kann man sagen, dass je höher der Wolfsanteil, desto mehr Expertise und Zeitaufwand ist nötig, um den Hund an das Leben im menschlichen Alltag zu gewöhnen.

Je nachdem welche Hunderassen und Wolfsunterarten eingekreuzt wurde, worauf bei der Zuchtlinie geachtet wurde, wie der Charakter der Elterntiere ist, wie die Welpen aufgewachsen sind und wie der Besitzer auf dieses Fundament aufbaut, können Wolfhunde das komplette Spektrum von „normaler Hund“ bis „wilder Wolf“ abdecken. Genetik, Sozialisierung und insbesondere das Engagement des Besitzers sind hier definitiv Schlüsselfaktoren.

Optik

Wolfhunde variieren in der Optik aufgrund der unterschiedlichen Wolfsanteile und Rassezusammensetzungen von Hund zu Hund, selbst innerhalb eines Wurfes gibt es mitunter massive Unterschiede.
Generell ist die Optik näher am Wolf, je mehr Wolfsanteil der Hund hat. Abseits davon kommt die Optik sehr auf die jeweilige Genetik der Elterntiere an und es gibt keine Limits.

Durch die verschiedenen Einkreuzungen von Hunderassen und deren Genetik gibt es heutzutage eine Vielzahl an Farben und optischen Merkmalen, die vorkommen können. Während die meisten Wolfhunde klassisch agouti, schwarz oder weiß sind, gibt es auch Wolfhunde in dilute, liver, merle und anderen Farben. Während die meisten Wolfhunde gelbe bis hellbraune Augen haben, kommen auch Farben wie dunkelbraun, blau oder zweifarbige Augenfarben vor. Auch Fell kann von sehr kurz bis hin zu klasschischem Doppelfell bis hin zu fast wollartig-Langhaar variieren. Ebenso sind Größe und das Gewicht sehr unterschiedlich. Wenn man ein optisches Idealbild hat, sollte man darauf achten, dass die Eltern dementsprechend getestet sind und man ihre Genetik nachvollziehen kann.

Gesundheit & Pflege

Da es keine einheitlichen Regeln zu Gesundheitsuntersuchungen bei Wolfhunden oder eine gemeinsame Anlaufstellen für die Dokumentation von Erkrankungen gibt, ist über die generelle Gesundheit aller Wolfhunde wenig bekannt. Jede Erkrankung, die in den eingekreuzten Rassen vorkommen kann, kann auch im jeweiligen Wolfhund vorkommen. Leider nehmen nur relativ wenige Wolfhundzüchter diese Thematik ernst und testen ihre Hunde.

Wolfhunde brauchen normalerweise keine aufwändige Pflege.
Nur während der Zeit des Fellwechsels sollten sie regelmäßig ausgebürstet werden, um die losen Haare zu entfernen.
Mittlerweile sind durch verschiedene Einkreuzungen Wolfhunde in Langhaar häufiger zu sehen. Dieses Fell ist etwas pflegeintensiver als das normale Kurzhaar und sollte regelmäßig ausgebürstet werden, um Verfilzungen zu verhindern.

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